Welpen sind so süß, und die Freude aller frisch gebackener Hundebesitzer so groß. Doch ein Welpe macht Arbeit.
Wann oder wozu muss man die Alpharolle klarstellen oder sogar den Alphagriff anwenden? Die Antwort ist hier ganz einfach: Gar nicht. Das auf den Rücken legen des Hundes ist eine positive Strafe, jedoch ist positiv hier rein mathematisch zu sehen. Man fügt also additiv etwas hinzu. Bei positiver bzw. additiver Strafe wird Angst oder Schmerz hinzugefügt. Es soll dazu dienen, dass ein Verhalten weniger bis gar nicht mehr gezeigt wird.
Angeblich werfen Hunde sich auch wohl untereinander in die Alpharolle, um ihre Position im Rudel klar zu machen. Dieser Ansatz amüsiert mich immer gleich aus mehreren Gründen. Bei so viel Aberglauben und Dominanzverhalten bei Hunden und dem ständigen Drang danach aufsteigen, müssten Hunde eigentlich schon längst ausgestorben sein, da sie sich anscheinend ja mehr dafür interessieren im Rang zu steigen als um ihre eigene Fitness.
Gut, dass es nicht so ist, denn das, was nach einem Alphawurf oder Rolle aussieht, ist vom Hund, der auf dem Rücken liegt, eine passive Demutsgeste, auch passive Unterwürfigkeit genannt. Hierbei rollt sich der Hund freiwillig auf den Rücken, wendet meist den Blick ab, zieht die Ohren nach hinten und bedeckt dabei mit seiner Rute den Anal- wie auch meist den Genitalbereich. Diese Geste dient dazu, Abstand zum anderen Hund zu schaffen. Der Analbereich wird bedeckt, um so mitzuteilen, dass jetzt kein Kontakt gewünscht ist.
Da sind also schon die ersten zwei Unterschiede zur Alpharolle, wie wir Menschen sie interpretieren:. Sie ist:
So ist es nicht verwunderlich, dass Hunde, die so bestraft werden, oft das Vertrauen zu ihren Besitzern verlieren, da diese Bestrafung vollkommen unangemessen aus ihren Augen ist.
Außerdem ist, wie schon mehrfach erwähnt, die Alpharolle oder Wurf keine positive Strafe und kann sehr unangenehme Nebenwirkungen haben. Nicht nur, dass ein Hund vor Angst einer weiteren derartigen Strafe anfangen kann, seinen Besitzer zu beißen, es können sämtliche Fehlverknüpfungen entstehen und somit hat man schnell ein größeres Problem, als man vorher hatte. Es gibt ein paar Regeln, damit das positive Strafen erfolgreich ist:
So sieht man, jetzt wird es schon kompliziert. Nicht nur, dass wir Menschen vollkommen emotional und wütend werden, wenn wir bestrafen, sondern dass wir auch zur falschen Zeit mit der Alpharolle bestrafen. Wenn ich also meinen Hund auf die Seite schmeiße, weil er nicht zu mir zurückkommt, wenn ich ihn rufe, lernt der Hund: „Bei meinem Besitzer ist es doof, also bleibe ich lieber bei den anderen Hunden, da ist es schöner.“
Durch das falsche Timing kommen die Fehlverknüpfungen. Sieht der Hund zum Beispiel in dem Moment, wo der Besitzer seinen Hund für irgendetwas bestrafen will, ein Kind, so kann es passieren, dass der Hund danach keine Kinder mehr mag, weil die Strafe mit dem Kind verknüpft wurde. Wie es besser geht findest du in meiner Online Hundeschule oder in diesem Beitrag: erfolgreiches Hundetraining.
Also schafft unterm Strich diese Art der Bestrafung mehr Probleme als sie lösen sollte. Der Hund verliert das Vertrauen, es kommt zu Fehlverknüpfungen und das eigentliche Fehlverhalten kann sich verstärken oder einfach weiter bestehen. Körperliche Bestrafungen sollten daher ganz aus der Erziehung deines Hundes entfernt werden, wenn du ein guter Hundeführer sein möchtest.
Welpen sind so süß, und die Freude aller frisch gebackener Hundebesitzer so groß. Doch ein Welpe macht Arbeit.
Im Alltag mit dem Hund können sich oft unsere Marotten einschleichen. Ein Hund lernt immer und zu jeder Zeit. So kann dein Verhalten...
Ja was ist nun das Beste für unsere Superschnauze und vor allem das Gesündeste?