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Welpenschutz bei Hunden – gibt es das wirklich?

Jenny
12. Oktober 2016
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Als Welpenschutz wird allgemein gesagt, dass Welpen gegenüber älteren Hunden eine Art Narrenfreiheit besitzen und dass jeder Hund jeden Welpen mögen muss. Das ist ein gefährlicher Irrglaube. 

Wenn es überhaupt einen Welpenschutz gibt, dann nur im eigenen Rudel, und selbst da genießt ein Welpe keine absolute Narrenfreiheit. Die Mutterhündin ist zwar oft noch sehr tolerant, bringt dann aber schon früh den kleinen Fratzen bei, wie die Spielregeln im Leben funktionieren. Welpen müssen halt auch schon lernen, dass ungewolltes Verhalten auch seine Konsequenzen hat.

Sozialisierung mit ausgewählten Spielpartner

So ist zu beachten, wenn man einen kleinen Hund bzw. Welpen vom Züchter übernimmt, dass er durch den Kontakt mit anderen Hunden ausreichend sozialisiert wird, aber das nur mit vorher ausgewählten Spielpartnern. Bis zur 16. Lebenswoche empfiehlt es sich, immer wieder eine gute Spielgruppe mit anderen Welpen oder einen Welpenkurs zu besuchen. Dort stehen dir zur guten Sozialisierung qualifiziertes Fachpersonal zur Seite und beantwortet zusätzlich alle anderen aufkommenden Fragen. Ist der Hund dann aus dem Welpenalter heraus, so in etwa nach der 16. Lebenswoche, kann er dann aufsteigen zu den Junghunden und dort weiter seine Erfahrungen mit anderen sammeln.

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Wichtig ist noch, kein erwachsender Hund muss Welpen mögen. Welpen unterschreiten gerne noch die Individualdistanz erwachsender Hunde. Diese können dann leicht mal viel zu schroff auf den noch unerfahrenen Hund reagieren. Eventuell haben sie es selbst nie gelernt oder sie hatten mit Welpen nie oder sehr selten Kontakt. Der Glaube, dass es einen Welpenschutz gibt, kann schnell dazu führen, dass der Welpe unangenehme Erfahrungen macht, was ihn unter Umständen fürs Leben zeichnen kann. Denn gerade in den ersten 20 Lebenswochen durchlebt der Hund eine sehr sensible Phase, die das ganze Leben prägen kann.

Es gibt keinen Kein Welpenschutz

Der einzige Schutz, den der Welpe hat, ist der Besitzer hinten an der Leine und kein genereller Welpenschutz gegenüber anderen Hunden. Kommt ein Besitzer auf euch zu, wo der Hund zerrend und ziehend schon im Ansprung auf euren Welpen ist, und der „Anker“ von hinten ruft „Ach… der hat ja noch Welpenschutz oder?“, dann dürft Ihr euren Hund ruhig beschützen. Stellt euch vor ihn und sagt eindringlich, dass ihr den Kontakt nicht wünscht. Manchmal gibt es dann aber trotzdem sehr aufdringliche Menschen, die euch dann etwas über die Erziehung von Hunden erzählen wollen. Dann ist mein Geheimtipp: Denkt euch eine ansteckende Krankheit aus, die euer Hund haben könnte – bei mir ist es gerne Durchfall. Denn niemand will fünf Mal nachts mit seinem Hund raus zum Darm entleeren.

Die perfekte Ausrede bei unerwünschten Hundekontakt

Flöhe sind auch immer wieder gerne genommene Begleiter, die ich auf meinen Hund dichte. Doch ganz aktuell sind es Giardien, dies ist eine Art endogene Parasiten, die sich im Dünndarm festsetzen. Diese sind zurzeit wirklich sehr am grassieren und sind hoch ansteckend, und die Behandlung ist anstrengend und recht teuer. Die Infektion erfolgt über die Aufnahme von infiziertem Wasser, Nahrung oder Kot. Mit dieser Ausrede werde ich schnell jeden lästigen Hundebesitzer los und kann so meinen Welpen schützen. Willst du deinen Welpen schützen, indem du ihn auf den Arm nimmst, solltest du hier sehr vorsichtig sein, denn das auf den Arm nehmen löst bei vielen Hunden den Trieb aus, erst recht hinterher gehen zu wollen. Somit ist nicht nur der Welpe in Gefahr, sondern auch du als Halter. Ich bringe meinen Hund auch in Sicherheit. Dabei ist mein Hund zwischen meinen Beinen und ich stehe schützend über ihm.

Meide also am besten mit deinem Welpen die Orte, wo viele Hunde ohne Leine auf dich zustürmen können, und gehe lieber dahin, wo du genau abwägen und entscheiden kannst, ob das der passende Spielpartner für deinem Hund ist.

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